Brustdiagnostik
Der Brustkrebs ist in Europa die am häufigsten zum Tode führende bösartige Erkrankung der Frau. In Deutschland erkrankt etwa jede 10. Frau in ihrem Leben an Brustkrebs und die Erkrankung betrifft zunehmend immer jüngere Frauen. Jährlich wird in Deutschland bei ca. 50.000 Frauen die Diagnose “Mammakarzinom” gestellt und knapp 20.000 Frauen sterben pro Jahr an dieser Erkrankung.
Vorsorge
Die Vorsorge bzw. Früherkennung spielt beim Brustkrebs daher eine entscheidende Rolle:
- Je früher ein bösartiger Tumor entdeckt wird, um so besser sind die Heilungschancen.
- Dafür werden auch bildgebende Verfahren eingesetzt, die man nach heutigemStand wie folgt empfehlen kann:
- ab dem 30. Lebensjahr : jährliche Ultraschalluntersuchung
- ab dem 40. Lebensjahr : Mammographie beider Brüste (je 2 Aufnahmen) in 2- jährigem Abstand (Standardvoruntersuchung) mit ergänzendem Ultraschall bzw. MR- Mammographie (insbesondere bei dichter Brust).
- Neben dem Abtasten/der Selbstuntersuchung stehen drei verschiedene bildgebende Verfahren zur Brustdiagnostik zu Verfügung.
Mammographie-Screening
Seit einigen Jahren gibt es für Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr ein staatlich gefördertes Vorsorgeprogramm zur Früherkennung des Brustkrebs (Mammographie-Screening). Nur im Rahmen dieses Programms werden die Kosten der reinen „Vorsorge-Mammographie“ von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung der Brust ist im Vorsorgeprogramm nicht mit eingeschlossen und kommt nur bei unklaren oder verdächtigen Befunden zum Einsatz.
Wir sind im Screening-Programm Allgäu als bilderstellende Praxis tätig und nehmen mit zertifizierten Ärzten an der Befundung teil.
Die Einladung zu diesem Programm erfolgt für die in Frage kommenden Frauen alle zwei Jahre automatisch per Post durch eine Zentrale Stelle
Weitere Informationen können Sie u.a. finden unter:
Verfahren zur Brustdiagnostik
Die Ultraschalluntersuchung ist aufgrund ihrer technischen Fortschritte in den letzten Jahren ein unverzichtbarer Eckpfeiler der Brustdiagnostik geworden.
Mit hochauflösenden Ultraschallgeräten kann das gesamte Brustgewebe detailliert untersucht werden. Auch in dichtem Brustgewebe, das mammographisch teilweise nur eingeschränkt beurteilbar ist, können sehr kleine Tumore aufgespürt werden. Allerdings werden tumorverdächtige Mikroverkalkungen mittels Sonographie nur sehr schlecht erkannt, so dass der Ultraschall als alleinige Früherkennungsuntersuchung nicht ausreicht.
Die Sonographie ist strahlen- und nebenwirkungsfrei. Wie die Mammographie unterliegt sie den strengen Qualitätsrichtlinien der Kassenärztlichen Vereinigung, die seit Jahren regelmäßig von unserer Praxis erfüllt werden.
Die Röntgenuntersuchung der Brust (Mammographie) ist in den letzten Jahren ein wichtiger Schwerpunkt unseres Leistungsspektrums geworden. Die strengen Qualitätsvorgaben der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns sowie die vorgeschriebenen regelmäßigen Fortbildungen und Zertifizierungen der in diesem radiologischen Teilbereich tätigen Ärzte und MTRAs (Medizinisch-technische Radiologieassistentinnen) garantieren unseren Patientinnen ein höchstes Maß an Untersuchungs- und Befundqualität.
Die Mammographie wird zum einen eingesetzt zur Abklärung von Tastbefunden oder Beschwerden in der Brust, zum anderen im Rahmen der Früherkennung des Brustkrebs (Mammakarzinom). Mit dieser Vorsorgeuntersuchung soll ein Karzinom in einem möglichst frühen Stadium erfasst werden, noch bevor es tastbar ist. Dadurch wird die Chance einer heilenden Therapie deutlich erhöht.
Die Mammographie ist aufgrund moderner Techniken mit einer niedrigen Strahlenbelastung behaftet. Eine Untersuchung entspricht etwa einem Zehntel der natürlichen Strahlenbelastung eines Jahres.
Durch eine elektronisch gesteuerte Kompression wird bei der Bilderstellung eine Abflachung der Brust erreicht, die für eine optimale Bildqualität erforderlich ist und eine Reduktion der Strahlenbelastung ermöglicht. Der auf die Brust ausgeübte Druck wird oft als unangenehm oder schmerzhaft empfunden, ist aber für das Brustgewebe ungefährlich. Je Brust werden zwei Bilder in unterschiedlicher Ebene angefertigt.
In unserer Praxis setzen wir für die Mammographie nur digitale Röntgensysteme ein. Die digitalen Aufnahmen werden nur an speziellen Befundungsstationen mit hochauflösenden Spezialmonitoren beurteilt. Dabei können wir einzelne Bildareale vergrößern, den Bildkontrast ändern und damit auch in dichterem Gewebe verdächtige Strukturen besser erkennen. In vielen Fällen kann hierdurch auf Zusatzaufnahmen verzichtet und so die Strahlenbelastung weiter reduziert werden.
Die MR Mammographie (Kernspintomographie der Brust) ist die sicherste Methode für den Nachweis auch sehr kleiner Brusttumoren (ab 4 bis 5 mm in dichtem Gewebe).
Dabei handelt es sich um eine strahlenfreie Untersuchung, die mit einem gut verträglichen, über eine Vene gespritzten Kontrastmittel in weniger als 25 Minuten Untersuchungszeit durchgeführt wird. Die Kontrastmittelgabe ist notwendig, da Tumoren der Brust sich durch eine vermehrte Kontrastmittelaufnahme darstellen lassen und somit gut erkennbar sind.
Bei Mikroverkalkungen hat die Methode Schwächen, doch fallen die Mikrokalkregionen oft durch eine vermehrte Kontrastmittelaufnahme auf (zum sicheren Ausschluss von suspekten Mikroverkalkungen sollte daher eine MR Mammographie immer gemeinsam mit einer Mammographie durchgeführt werden).
Die Untersuchung sollte in der 2. oder 3. Zykluswoche stattfinden, da hormonbedingt hier die Kontrastmittelaufnahme des Brustdrüsengewebes am geringsten ist und sich die Bilder dadurch besser beurteilen lassen.
Für die Durchführung der MR Mammographie sind spezielle Mamma-Spulen sowie ein MRT mir 1,5 Tesla Magnetstärke notwendig. Nur diese Voraussetzungen ermöglichen Bilder mit hoher Qualität, damit auch kleine Tumoren erkannt werden können.
Aktuellste Studien bestätigen die Überlegenheit der MR Mammographie gegenüber der Mammographie und dem Ultraschall, sodass auch ein vermehrter Einsatz dieser Methode in der Vorsorge (insbesondere bei familiärer Vorbelastung) zu empfehlen ist.
Leider wird diese wichtige aber nicht kostengünstige Methode zur Früherkennung von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet (nur im Rahmen der Nachsorge nach operiertem Brustkrebs!).