Kernspintomografie (MRT)

Die Kernspintomografie (= Magnetresonanztomographie, abgekürzt MRT oder „Kernspin”) ist eine Untersuchung, die ohne Röntgenstrahlung auskommt. Sie kann daher bedenkenlos mehrfach und auch bei jungen Menschen angewendet werden. Die Untersuchungsmethode basiert auf starken magnetischen Feldern, mit denen bestimmte Atomkerne im Körper angeregt werden.

Im Magnetresonanztomographen wird ein sehr starkes Magnetfeld aufgebaut. Die Magnetfeldstärke hat u.a. Einfluß auf die Bildqualität und auf die Dauer der Untersuchung und wird in “Tesla” angegeben. Das Magnetfeld richtet die Atomkerne des menschlichen Körpers in eine bestimmte Richtung aus. Wenn Radiowellen eingeschaltet werden, gehen die ausgerichteten Atomkerne von einem energiearmen in einen energiereicheen Zustand über. Schaltet man die Radiowellen wieder aus, so kehren die Atomkerne wieder in den energiearmen Zustand zurück und senden dabei ein Signal aus.

Die MRT ist seit Jahren aus der Gelenk- und Wirbelsäulendiagnostik nicht mehr wegzudenken. Akute und chronische Schädigungen von z.B. Knorpel, Menisken, Bändern und Sehnen sind mit hoher Genauigkeit nachweisbar.

Weitere Domänen des MRT
Wissenswertes

Durch die hohe Feldstärke von 1,5 Tesla verkürzen sich die Untersuchungszeiten. Auch kleine Details lassen sich gut darstellen. Spezielle Untersuchungen wie Gefässdarstellung oder Bauchuntersuchungen sind möglich.

Die MRT ist das beste Verfahren zur Untersuchung des Gehirns, der Wirbelsäule, der Gelenke, der Weichteilgewebe sowie der Beckenorgane. Auch Hals- und Bauchdarstellungen sowie die Untersuchung der weiblichen Brust (MR-Mammographie) lassen sich in hoher Qualität durchführen.

Spezialuntersuchungen, wie Gefäßdarstellungen (MR-Angiographie) oder Abbildung der Gallenwege mit Bauchspeicheldrüsengängen (MRCP) werden in hoher Auflösung gefertigt und sind eine ernsthafte Konkurrenz zu den herkömmlichen Methoden. Der große Vorteil der MRT ist die Schmerzlosigkeit der Untersuchung und der Verzicht auf einen körperlichen Eingriff wie z.B. bei der Angiographie.

Die MRT arbeitet mit Radiowellen in einem starken Magnetfeld, nicht mit Röntgenstrahlen! Schäden gleich welcher Art sind weder bekannt, noch physikalisch zu erwarten. Die MRT ist völlig schmerzlos und kann beliebig oft wiederholt werden, auch bei Kleinkindern und schwangeren Frauen (lediglich in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nicht empfohlen).

Träger eines Herzschrittmachers, da durch das Magnetfeld Fehlfunktionen des Schrittmachers ausgelöst werden können. Mittelohrimplantate, Insulinpumpen oder ähnliche Geräte sollten dem Magnetfeld nicht ausgesetzt werden. Fragen Sie bei uns nach. Schwangere in den ersten drei Monaten; es sind zwar keine schädlichen Wirkungen bekannt, aus Vorsicht unterlässt man die Untersuchung in dieser Zeit, da hier die wesentliche Entwicklung des Feten stattfindet. Bei lebenswichtigen Fragestellungen kann untersucht werden. Metallische Implantate (z.B. Hüftprothese, Zahnbrücken etc.) stören das Magnetfeld, Untersuchungen sind allerdings in der Regel möglich. Bei Herz- oder Hirnoperationen die längere Zeit zurückliegen, könnten Probleme auftreten, fragen Sie an der Anmeldung nach. Metallsplitter z.B. Granatsplitter machen in der Regel keine Probleme, Ausnahme sind Metallsplitter im Auge.

Eine Vorbereitung ist im Normalfall nicht nötig.

Im Untersuchungsbereich wird eine Antenne (Spule) angebracht, danach werden Sie auf einer gepolsterten Liege in das Gerät gefahren. Während der Untersuchung, die aus mehreren Messungen besteht, sollten Sie sich möglichst nicht bewegen. Jede Bewegung verschlechtert die Bildqualität und kann die medizinische Aussage verschlechtern. Die Messsequenzen dauern 1- 7 min., die gesamte Untersuchung ca. 20 min. Während der Messungen tritt ein relativ lautes Klopfgeräusch auf. Dies ist technisch bedingt und normal.

Platzangst: Nicht wenige Patienten haben Probleme, sich in der engen “Röhre” der MRT untersuchen zu lassen. Bei bekannter Platzangst besteht die Möglichkeit, auf ein anderes Verfahren, z.B. die CT, auszuweichen oder vor Untersuchungsbeginn ein Beruhigungsmittel in Tablettenform zu erhalten. Selbst Patienten mit starker Platzangst lassen sich nach dieser Einnahme meist problemlos untersuchen. Allerdings darf man nach der Beruhigung für 24 h nicht Autofahren oder arbeiten gehen.

Schmerzhaftigkeit der Untersuchungen:  Die Untersuchungen selbst sind nicht schmerzhaft. Ausnahmen sind der Stich bei Kontrastmittelgabe und sehr selten lagerungsbedingte Schmerzen Wir können Sie während der gesamten Untersuchung sehen und hören, so dass Sie im Zweifelsfall die Untersuchung jederzeit abbrechen können.

Bei bestimmten Fragestellungen in der CT oder MRT muss ein Kontrastmittel in eine Armvene eingespritzt werden. Dies bedeutet nicht, dass der Arzt etwas krankhaftes oder schlimmes entdeckt hat, sondern es dient der besseren Darstellung und Unterscheidung der verschiedenen Gewebe und macht so zum Teil eine Diagnose erst möglich.

MRT-Kontrastmittel: Dieses Kontrastmittel enthält kein Jod und ist extrem gut verträglich, so dass es auch bedenkenlos bei Kindern gegeben werden kann. Trotz millionenfacher Anwendung sind noch nie schwere allergische Reaktionen aufgetreten, leichte Reaktionen können vorkommen, sind allerdings sehr selten.

Jede Information ist für uns zur Diagnosestellung wichtig. Insbesondere benötigen wir Voraufnahmen zum Vergleich.

Die gemessenen Werte werden in einem komplizierten Computerverfahren in Bilder umgewandelt. Es entstehen Querschnittsbilder von sehr dünnen Schichten Ihres Körperinneren, so dass auch kleinste Krankheitsprozesse in der Regel erkennbar sind.

Die Hauptarbeit des Radiologen beginnt, obwohl er bereits die Durchführung Ihrer Untersuchung nach der Fragestellung Ihres überweisenden Arztes plant und überwacht, erst nach Ihrer Untersuchung. Dazu zählen Bildanalyse, Bildbearbeitung, dynamische Darstellung, Befunderstellung, Einarbeitung von Referenzbefunden und anderes.